Unternehmen mit einer guten internen Kommunikation reduzieren die Zahl an Kündigungen um bis zu 25 Prozent. Wenn sich Vorgesetzte jeden Tag nur etwa 20 Minuten Zeit für Gespräche mit ihren Angestellten nehmen, verringert das die Personalfluktuation deutlich. Das ergibt eine Studie der Universität zu Köln.
Die Forscher haben ein Experiment mit einer großen Supermarktkette durchgeführt. Der CEO des Konzerns hat für die Studie Filialleiter per Brief dazu aufgerufen, “alles in ihrer Macht Stehende zu tun”, um die Fluktuation an ihrem Standort zu senken und sich besser um die Mitarbeiter zu kümmern. Die Führungskräfte von 119 der 238 Geschäfte haben daraufhin durchschnittlich 20 Minuten pro Tag mehr mit den Arbeitnehmern verbracht.
Ergebnis: In nur neun Monaten sank die Anzahl an Kündigungen an den Standorten, an denen die Leiter mehr mit den Mitarbeitern kommunizierten, um durchschnittlich 25 Prozent. “Wir waren überrascht, wie groß der Effekt dieses relativ simplen Eingriffes ist”, sagt Matthias Heinz, Koautor der Studie. Der CEO erinnerte die Filialleiter daraufhin noch einmal an ihr Ziel, was erneut einen ähnlichen Effekt hatte.
Vor dem Experiment haben in der Supermarktkette jährlich durchschnittlich 80 Prozent der 5.500 Angestellten gekündigt. Die Kommunikation hatte zwar einen positiven Einfluss auf das Personal, jedoch nicht auf den Umsatz, der großteils gleich blieb. Das liegt laut den Forschern daran, dass Standortleiter durch die höhere Interaktion mit Angestellten weniger Zeit für Kunden haben.
Unternehmen, die ihre Kündigungsrate gering halten wollen, müssen Führungskräfte auswählen, die gut mit anderen Menschen kommunizieren können, so das Resümee der Studie. Jedoch kann auch ein einfacher Aufruf zu mehr Konversation positive Auswirkungen auf einen eigentlich unkommunikativen, schlechten Führungsstil haben.
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Relativ simpler Eingriff
Umsatz bleibt konstant